Was versteht man unter dem Crop Faktor? Ein relativ theoretisches Thema, was jedoch beim Fotografieren nicht außer Acht zu lassen ist. Der Faktor ist unglaublich wichtig für Dein Foto, allerdings ist das Thema nicht ganz so einfach zu verstehen, wie vielleicht anfänglich gedacht. Daher schauen wir, dass wir das Thema so weit herunterbrechen wie möglich, damit wir nicht nur den Profis unter uns, sondern auch den Neueinsteiger:innen weiterhelfen können.
Der Crop Faktor an sich beschreibt den Vergrößerungsfaktor für die Brennweite, wenn man eine kleinere Sensorgröße als das Vollformat verwenden möchte. Unverständlich? Dann nochmal auf Anfang!
Den 35 mm Film beschreibt man als Vollformat. Die Bezeichnung stammt noch aus der analogen Zeit der Fotografie und stellt heutzutage die Vergleichsgröße dar, von der ausgegangen wird, wenn man über den Bildausschnitt redet. Das bedeutet, wenn der gesamte Ausschnitt des Sensors (also das Vollformat) angezeigt wird, ist die Größe des Films 35 mm und der Crop Faktor 1,0.
Was bedeutet Croppen in der Fotogafie?
Faktor bezeichnet immer eine Verhältnisgröße und Crop kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel „abgeschnitten“. Wird ein Bild „gecropped“ so spricht man davon, dass der Bildausschnitt abgeschnitten wurde und das Bild nun schmaler erscheint. Praktisch gesehen kannst Du Dir das so vorstellen, wie wenn Du ein Bild ausdruckst. Wenn das Bild dann zu groß geraten ist, schneidest Du rundherum 1 cm von den Seiten ab und schwupps hast Du Deinen eigenen Crop Faktor kreiert.
Das bedeutet, Du hast noch immer das gleiche Motiv, aus der gleichen Perspektive, allerdings erscheint das Bild vergrößert oder herangezoomt. Genau das ist der Effekt, den der Crop kreiert! Deine Kamera kann das jedoch auch automatisch, sodass Du nicht jedes Bild zerschneiden musst.
Nochmal theoretisch ausgedrückt:
Der Crop Faktor gibt also an, um welchen Faktor das Bild vergrößert, genauer gesagt zugeschnitten wurde, verglichen zum 35 mm Film. Das heißt, der Crop beschreibt das Verhältnis von Sensorgröße zum Vollformat.
Zur besseren Vorstellung des Crop Faktors: Objektive bilden generell ein kreisförmiges Bild ab (hier: hellgrüner Kreis). Dein Sensor erfasst jedoch ein rechteckiges Bild, was innerhalb des Kreises angezeigt wird (hier: dunkelgrünes Viereck). Wenn das gesamte Viereck des Sensors abgebildet wird, hat man das Vollformat (Crop Faktor APS-C Vollformat). Fügt man dann einen Crop Faktor hinzu, wird der Bildausschnitt kleiner (hier: rotes Viereck) und das fotografierte Objekt wirkt automatisch herangezoomt (Crop Faktor APS-C).
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Wozu den Crop Faktor berechnen?
Wie wir bereits in einem anderen Beitrag erklärt haben, unterscheiden sich Objektive ja unter anderem in ihrer Brennweite. Wir werden hier öfter gefragt: Hat der Crop-Faktor Auswirkungen auf die Brennweite? Je nachdem welchen Crop Faktor Deine Kamera hat, verändert sich die effektive Brennweite des Objektivs. Das bedeutet, um diese zu berechnen, musst Du die Brennweite Deines Objektivs mit der jeweiligen Crop Faktor Zahl des Herstellers Deiner Kamera multiplizieren.
Links siehst Du das Bild im Vollformat und rechts mit einem Crop Faktor.
Der Faktor unterscheidet sich, je nach Kamerahersteller. Auch die Bezeichnungen variieren. Nikon zum Beispiel beschreibt den Crop als FX oder DX, andere Hersteller als 35 mm oder APS-C. Manche Kameras haben dann einen Crop Faktor von 1,5 und andere wiederum von 1,6. Am Ende des Beitrags werden wir das nochmal in eine Tabelle packen, damit Du jederzeit alles griffbereit hast! Die Zahl 1,5 heißt dann, dass man 1,5-mal so viel Zoom hat, wie bei einer Vollformatkamera.
Der Crop Faktor kurz erklärt:
- Die Wirkung unterscheidet sich mit der Wahl des Sensors.
- Die Veränderung des Bildausschnittes geschieht immer im Verhältnis zum Kleinbildfilm (24 × 36 mm) – also dem normalen Vollformat.
- Je kleiner der Sensor, desto kleiner der Bildausschnitt.
- Den Crop Faktor Deiner Kamera kannst Du im Datenblatt nachlesen.
Crop Faktor Tabelle: Wie berechnet man einen Crop Faktor?
Hersteller | Crop Faktor | Sensorgröße |
Vollformat | 1 | 36 × 24 mm |
NIKON, FUJI, Samsung, SONY | 1,5 | 23,7 × 15,6 mm |
CANON | 1,6 | 22,2 × 14,8 mm |
Berechnung relative Brennweite = Crop Faktor Zahl x Brennweite des Objektivs |
Beispiel: Du hast eine NIKON APS-C Kamera mit einem Crop Faktor von 1,5. Außerdem fotografierst du mit einem 50 mm Objektiv und möchtest nun die relative Brennweite ausrechnen. Dafür rechnest du 1,5 × 50 mm = 75 mm.